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- Austausch
Dass er Frau und Kinder hat, ist möglich, Seine Ghaibat erfordert nicht, dem gottgewollten Brauch, zu heiraten und Kinder zu haben, zu entsagen, doch in Rewaayaat stoßen wie diesbezüglich auf keinen konkreten Hinweis. Vielleicht könnte man sagen: Ebenso wie die göttliche Vorsehung für Imam Mahdi (a.dsch) die Ghaibat, also Anonymität bestimmt hat, ist es möglich, dass sie weiser Gründe wegen auch diesbezüglich keine Klarheit geben will.
Das Privatleben Imam Mahdis (a.dsch) gehört zu den Dingen, über die wohl nur schwerlich wissenschaftlich fundierte Inormationenzu erhalten sind. Allerdings wird durch das Studium entsprechender Rewaayaat einiges klarer. Und nun zu der Frage, ob Imam Mahdi (a.dsch) Frau und Kinder hat. Hierzu gibt es drei Möglichkeiten:
Der Imam (a.dsch) hat nicht geheiratet,
er hat geheiratet, aber keine Kinder,
er hat geheirat und Kinder.
Die erstgenannte Möglichkeit würde besagen, dass er einem der islamischen Bräuche nicht nachkam, was unwahrscheinlich zu sein scheint.
Allerdings wurde gesagt, dass die Ghaibat des Imam von höchster Wichtigkeit (aham) ist, eine Ehe oder Heirat aber zu den weiteren Wichtigkeiten (mohem) zähle. Es sei nichts dagegen einzuwenden, dass wegen des Wichtigeren das weniger Wichtige unterbleibe. Doch dem ist nicht zuzustimmen, denn Ghaibat und Heirat widersprechen einander nicht, beides ist miteinander zu vereinbaren.
Bezüglich der zweiten Möglichkeit dies:Wenngleich der eben genannte Einwand für sie nicht zutrifft, stellt sich die Frage,ob - falls er heiratete -die Lebensdauer seiner Frau ebenfalls eine lange ist oder ober er in jeder weiteren Zeit erneut heiratet? Es gibt keinen Hinweis, der eine konkrete Antwort zuließe, doch ist daran zu erinnern, dass weitere Heiraten nichts Ungewöhnliches wären. Die Ghaibat des Imam (a.dsch) erfordert nicht, dass er nur eine Frau mit einer ebenso langen Lebensdauer wie er haben müsste, denn wie einige Rewaayaat besagen, geht es bei seinerGhaibatum sein Amt und seine Mission, nicht aber um seine Person.[1]Das heißt, er kann, unerkannt, mit den Leuten Kontakt haben und mit ihnen, in ihrer Gemeinschaft, leben.
Und dies würde auch für die dritte Möglichkeit zutreffen, ganz abgesehen davon, dass diese von einigen als sehr unwahrscheinlich verstanden wird. Darum, weil dann, wenn der Imam (a.dsch) Kinder hätte, diese sicherlich eines Tages nach ihrer Herkunft und damit der ihres Vaters fragen und forschen würden und so weiter…, was jedoch mit dem Ghaibat-Prinzip nicht zu vereinbaren wäre.
Auch aus den Rewaayaat geht kein konkreter und zuverlässiger Nachweis für das Zutreffend-Sein einer der drei genannten Möglichkeiten hervor.
Schaikh Tussi überliefert von Imam Ssaadeq (a) dieses:
„لایطَّلعُ على موضِعه احدٌ من وُلْدِه و لا غیره“[2]
No´maaniaber gibt die gleiche Rewaayatwie folgt wieder:
„لایطلع على موضعه احدٌ من ولى و غیره“.[3]
Einiges, wie die Verlässlichkeit der Überlieferungskette als auch die sprachlich-grammatikalische Form der Überlieferung, läßt die des No´maani zuverlässiger erscheinen. (In der Redeweise Schaikh e Tussis gibt es eine Plural-Singular-Dissonanz) Es sei denn, wir würden eine der folgenden Möglichkeiten annehmen:
Das (arabische) „h“ in „woldehu“ beruht auf einem Schreibfehler
Die Überlieferung sollte ein Hinweis darauf sein, dass der Imam nur ein Kind hat,
Das (arabische) Wort „wold ist ganz allgemein gemeint.
Deshalb meinten einige, dass die Überlieferung Schaikh Tussis kein Hinweis darauf sei, dass der Imam (anzahlmäßig) ein Kind habe, sondern dass wenn er - ganz allgemein - ein Kind hätte, dieses über sein eigentliche Mission und Position bzw. sein Geheimnis nichts gewusst haben würde.[4]
Andererseits und abgesehen von Unklarheiten hinsichtlich der Überlieferungskette einiger diesbezüglicher Rewaayaat, ist Konkretes aus ihnen nicht erfahren. Darüberhinaus können sie auch sie auch die Zeit des Erscheinens Imam Mahdis (a.dsch) betreffen.
So überliefert zum Beispiel EbnTaawus von Imam Redsaa (a): „اللهم اعطه فى نفسه و اهله و ولده و ذریته“[5](O Gott, gebe ihm uns seiner Familie…) Und von Imam Ssaadeq wird dieses überliefert: „کانى ارى نزول القائم فى مسجد السهلة باهله و عیاله“[6] (…ich sehe ihn, wie er mit seiner Familie die „Ssahleh“-Moschee betritt.“
Sich auf die Geschichte der Insel „Khasraa“ stützend sagten einige, dass der Imam (a.dsch) Kinder habe, die auf dieser Insel, unter Aufsicht des Imam, regieren würden und so weiter. Doch ist klarzustellen, dass diese Geschichte nichts weiter als ein Märchen, eine Legende ist.[7] Sie gleicht eher einer erfundenen als einer wahren Geschichte.
´AlaamehMadschlessi (ra) sagt diesbezüglich: Da ich diese Geschichte in zuverlässigen Quellen nicht gefunden haben, erwähnte ich sie in einem separaten Kapitel.[8]
SchaikhAaqaaBosorgTehraani bezeichnete diese Geschichte als erfunden.[9]
Resümee: Wenngleich es möglich ist, dass der Imam (a.dsch) Frau und Kinder hat, gibt es jedoch keine zuverlässige Rewaayaat darüber.[10] Andererseits aber gibt es keinen stichfesten Grund dafür dass der Imam der Zeit (a.dsch) der gottgewollten Tradition der Ehre nicht entsprochen hätte.
[1] So sagt zum Beispiel Imam Ssaadeq (a): „Der Imam der Zeit (a.dsch) wird inmitten der Leute sein, wird im Basar ein und ausgehen und sich ab und an in den Häusern seiner Freunde auf deren Teppich niederlassen, doch sie erkennen ihn nicht.“ No´maani, „Al Ghaibah“, S. 164
[2]Schaikh Tussi, „Ghaibat“, S. 102
[3]No´maani, „Ghaibat“, S. 172; “Montakhabolassar”, S. 252, laut “Imaamat waMahdawiat, Antwort auf 10 Fragen, SendegischakhssiHadsrat e Mahdi (a. dsch), S. 54; „Al Akhbaroddakhila“, B. 1, S. 150; „Taarikholqaibatolkobraa“, S. 69, laut Buch “DschasirehKhasraa dar taraasuyenaqd”, S. 218, SseyyedDscha´farMortedsaa ´Aameli
[4]Ssadr, Mohammad “Taarikh al Ghaibat l kobraa”, B. 2, S. 65; Maktabat ol Imam Amir ol Mo´menin (a) al Emaamah, Esfahaan
[5] Ebn Taawus, “Dschamaal ol Osbuh´”, S. 510, laut: “Dschasireh Khasraa dar taraasu ye naqd”, S. 219
[6] “Bihaar ol anwaar”, B. 52, S. 317
[7] Mehr Informationen in: „Daraassah fi ´alaamaat ol sohur wa l dschasirat ul khasraa“, Sseyyed Dscha´far Mortedsaa ´Aameli, S. 263 u. mit der Übersetzung des Buches S. 217 - 225
[8]„Bihaar ul anwaar“, B. 52, S. 159
[9]Mas´udi, „Dar esbaat ol wassiah“, S. 201. Von Imam Redsaa (a) wird dieses Wort überliefert: „Wenn es in Rewaayaat heißt, dass kein Imam das Diesseits verläßt, ohne dass sein Sohn zur Welt kam, so trifft dies für den „Qaa´em“ (Imam Mahdi a.dsch) nicht zu.“, nachzulesen in „Imaamat wa Mahdawiat“, Ssaafi Golpaaygaani, „Antwort auf zehn Fragen“, S. 53 – 56, „Tscheschm be raah e Mahdi“, Dscham´i as newissandegaan, Madschaleh as Househ, S. 351 – 356, „Dschasireh Khasraa, dar taraasu ye naqd“, S. 217 - 221
[10]Mas´udi in „Esbaatolwassiyah“ , S. 201 überliefert von Imam Redsaa (a) folgendes:
enn es in Rewaayaat heißt, dass kein Imam (a) diese Welt verlassen wird, ohne sein Kind (farsand) gesehen zu haben, betrifft dies Imam Mahdi (a.dsch) nicht. Nachzulesen in „Imaamat wamahdawiat“ von SsaafiyeGolpaaygaani, „Dschawaabbedahporssesch“, S. 53 – 56, „Tscheschmberaah e Mahdi (a.dsch) von „Dscham´i as newissandegaan e Madschaleh e Househ, S. 351 – 356, „Dschasireh e Khasraa dar taraasuyenaqd“, S. 217 - 251